03.06.2018

........ Friesencrew ........ LILY HAVOC (Mülheim) + ZILPZALP (DO)

 

ZilpZalp

Schon beim ersten Anhören wird klar, in welchem musikalischem Kosmos sich ZilpZalp wohl fühlen. Das Album schreit so sehr nach Screamo/Emo/Punk Gedöns der 90er bzw. frühen 2000er Jahre, dass ich aus Reflex erstmal ein The Saddest Landscape T-Shirt anziehe. Dabei fangen die vier Jungs den angestrebten Sound sehr schön ein. Das melodiöse Gitarrenspiel und deren dreckiger, schrammeliger Sound, dazu der kratzige Schrei-Gesang vorgetragen in diesem gewissen Singsang. Man MUSS einfach an die guten alten Bands wie Yage oder Katzenstreik denken. Man kommt wohl nicht darum herum …auf den Versen durch die Nostalgie-Brille zu betrachten und auch zu bewerten. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein, oder? Manchmal hat man einfach Retro-Bock, und den bedient ZilpZalp ganz gut.

Angenehm finde ich zudem, dass die Platte trotzdem relativ „punkig“ und geradlinig ist und sich nicht in zu komplexen Songstrukturen oder frickeligen Riffs verliert. Die Songs bleiben abwechslungsreich und groovig, sodass wohl selbst der elitärste Skramz Defender, der sonst stoisch im Moshpit steht, nicht ums Kopfnicken drum herumkommt. Zwar erfinden sie dabei das Rad nicht neu und greifen auf viel Altbewährtes zurück – dafür läuft das Rad aber wie geschmiert und rockt!

(geklaut bei: www.awayfromlife.com)